LG liest deine Gefühle – und zeigt dir passende Werbung! Mit einer KI will LG die Emotionen der Zuschauer erkennen und Werbung personalisieren. Werden wir bald komplett durchschaut? Kurzfassung | Andreas Becker, 22.04.25
Flux Schnell | All-AI.de EINLEITUNG LG wagt einen gewagten Schritt: Werbung, die sich nicht nur am Inhalt, sondern auch am Gemütszustand der Zuschauer orientiert. Mit Hilfe eines KI-Modells soll künftig analysiert werden, ob wir traurig, wütend oder entspannt sind – und passend dazu werden Werbespots ausgespielt. Die Technologie verspricht ein personalisiertes Erlebnis, wirft aber auch grundlegende Fragen auf. Was passiert, wenn der Fernseher weiß, wie wir uns fühlen? NEWS Werbung trifft auf emotionale KI Der südkoreanische Elektronikkonzern hat sich mit dem US-Start-up Zenapse zusammengetan, um die nächste Generation von TV-Werbung einzuläuten. Im Zentrum steht das „Large Emotion Model“ (LEM) – ein KI-System, das emotionale Zustände auf Basis des Zuschauerverhaltens erkennen soll. Anders als klassische Zielgruppenanalyse basiert LEM nicht nur auf demografischen Daten oder Sehgewohnheiten, sondern versucht, zwischen den Zeilen zu lesen: Welche Stimmung hinterlässt ein Thriller? Was sagt unser Zapping über unsere Laune? Zenapse liefert die Software, LG bringt die Hardware – und gemeinsam sollen sie Werbung entwickeln, die sich wie einfühlsame Unterhaltung anfühlt. Die Anzeigen werden je nach emotionaler Lage angepasst: beruhigende Inhalte nach einem Krimi, motivierende Spots nach einem Serienmarathon. Wie die KI unsere Stimmung liest Das Modell greift nicht etwa auf Gesichts- oder Sprachdaten zurück, sondern wertet Metadaten aus: Welche Genres schauen wir? Wie lange bleiben wir bei einem bestimmten Inhalt? Welche Empfehlungen überspringen wir? All das ergibt ein Stimmungsbild, das LEM in Echtzeit analysieren kann. Der technologische Ansatz wirkt zunächst zurückhaltend – keine invasive Kameraüberwachung, keine Sprachanalyse. Doch das Modell basiert dennoch auf Annahmen über unser Innenleben, die aus unserem digitalen Verhalten abgeleitet werden. Das Ziel: maximale Relevanz bei minimaler Aufdringlichkeit. Datenschutz als Unsicherheitsfaktor So innovativ die Technik auch sein mag, die Fragen nach Datenschutz und Transparenz sind nicht von der Hand zu weisen. LG hält sich bislang bedeckt, wie genau die Daten verarbeitet werden und ob Nutzer der emotionalen Profilbildung aktiv widersprechen können. Kritiker sehen die Gefahr eines neuen Überwachungskapitalismus – getarnt als freundliche Werbemaschine. Besonders heikel ist die Tatsache, dass Emotionen im Kontext vermarktet werden sollen. Wer in einer verletzlichen Stimmung ist, könnte leichter manipulierbar sein – etwa durch emotionale Kaufanreize. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Personalisierung und psychologischer Ausnutzung. AUSBLICK Wenn das Wohnzimmer zum Spiegelbild wird LGs neue Werbestrategie könnte das Fernseherlebnis grundlegend verändern – subtil, fast unmerklich. Werbung wird nicht mehr als störender Block wahrgenommen, sondern als Teil des Erlebens. Doch genau darin liegt das Risiko: Die Grenze zwischen Unterhaltung und Beeinflussung wird unscharf. Ob die Zuschauer diese neue Form der Emotionalisierung annehmen, hängt nicht nur von der technischen Umsetzung ab, sondern auch von der Offenheit des Systems. Ohne klare Opt-out-Möglichkeiten und transparente Kommunikation droht ein Rückschlag. Denn eines ist sicher: Wer mit unseren Gefühlen spielt, braucht Vertrauen – sonst schalten wir nicht nur um, sondern ab. UNTERSTÜTZUNG Hat dir ein Artikel gefallen oder ein Tutorial geholfen? Du kannst uns weiterhelfen, indem du diese Seite weiterempfiehlst, uns auf Youtube abonnierst oder dich per Paypal an den Serverkosten beteiligst. Wir sind für jede Unterstützung dankbar. Danke. PayPal – Kaffee Youtube – Kanal KURZFASSUNG
LG plant den Einsatz emotional intelligenter Werbung auf Smart-TVs mithilfe eines KI-Modells von Zenapse.
Das System analysiert die Stimmung der Zuschauer anhand von Nutzungsverhalten und Content-Konsum.
Die Technologie könnte relevantere Werbung liefern, wirft aber erhebliche Datenschutzfragen auf.
Ob Nutzer diese Form der Analyse ablehnen können, ist bislang unklar und sorgt für Kritik.
QUELLEN
StreamTV Insider
Wired
Tom’s Guide
Quelle: All-AI.de – KI-News, KI-Tutorials, KI-Tools & mehr Weiterlesen